Amber
Einzelausstellung, Braennen, Berlin, 2. – 23. August 2015
Wie Schiffe oder Schollen liegen drei Matratzen auf dem Boden des Ausstellungsraum. Sie sind mit Spannbetttüchern bezogen, auf die Textauszüge gebatikt sind. Die Besucher_innen können sich auf ihnen ausruhen und treiben lassen. Paravents, die mit Kabeln zusammengehalten werden, spannen sich um diese auf. Während der Öffnungszeiten wird den Anwesenden vorgelesen. Textübergreifende Themen sind Herkunft, Zehrung, kulturelle Verwurzelung, Klasse, Utopie und deren Überschreitungen. Zwischen jeder Lesung werden die Raumteiler neu arrangiert. Entlang der Assoziationen, die jeder Text auslöst, entsteht so täglich eine neue, flüchtige und warme Atmosphäre.
Im Wort Amber überlagern sich die Bedeutungen ‘Bernstein’ und ‘Ambra’, eine Magenablagerung des Pottwals, die für die Parfümherstellung wichtig war. Diese Doppelbedeutung greift die Installation auf. Zum einen den Aspekt des Heilens einer Verletzung, des Einschließens und Konservierens (Bernstein). Zum anderen die Metamorphose unverdaulicher Knochenreste durch Verwitterung und Weiterverarbeitung in einen wertvollen und erotisierten Duftstoff (Ambra). Beiden Substanzen ist gemein, dass sie mit dem Meer verknüpft sind. Ihre Ursprünge blieben lange unklar – sie wurden nur angespült am Strand aufgefunden.
- 2. August Jörg Markowski liest Fluss ohne Ufer von Hans Henny Jahnn
- 7. August Vince Tillotson liest Orlando von Virginia Woolf
- 8. August Eric Jones liest Close to the Knifes von David Wojnarowicz
- 9. August Tucké Royale liest Märchen von Hans-Christian Andersen
- 14. August Michaela Meise liest Pretty Honest von Sali Hughes
- 15. August Alicia Agustín liest How to be Gay? von David Halperin
- 16. August Daniel Cremer und Heike-Karin Föll lesen das Interview mit Jean Genet von Hubert Fichte
- 21. August Nicholas Courtman liest Maurice von E. M. Forster
- 22. August Dirck Linck liest Schöps von Irving Rosenthal
- 23. August Raoul Klooker liest So schön von Ronald M. Schernikau